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Tablet-Computer: schön nützlich

iPad und Co. eignen sich bestens für das Arbeiten unterwegs. Die vermeintlichen Spielzeuge schließen so die Lücke zwischen Notebook und Smartphone.

Autor: Ulf J. Froitzheim


Die Betreu­ung von Senioren funk­tion­iert nicht im Akko­rd. Wer­den sie daheim ver­sorgt, brauchen die Pfleger genug Zeit. Verzögert sich so der Nach­fol­geter­min, macht das aber die wartenden Patien­ten nervös. Oft erkundi­gen sie sich dann tele­fonisch, ob man sie etwa vergessen habe.

Pro­duk­tiv­ität wird steigen. In solchen Fällen sieht Klaus Ziegler, Geschäfts­führer der Altenpflege­fir­ma WGFS Wohnge­mein­schaft für Senioren in Filder­stadt, auf dem iPad, wo seine Leute sind. Die Infor­ma­tion kommt aus den Smart­phones, mit denen er die Pfleger aus­gerüstet hat. Jed­er Haus­be­such und Arbeitss­chritt auf dem Tage­spro­gramm wird per Fin­gerzeig auf dem Handy abge­hakt. Sekun­den später ist die Zen­trale im Bilde. „Wir sind ständig online“, sagt Ziegler. „Wir schauen in der App nach und sagen dem Anrufer: Unsere Kol­le­gin ist bei Frau Meier und kommt in weni­gen Minuten.“ Da dabei viele Infor­ma­tio­nen aus­ge­tauscht wer­den, hat Ziegler darauf geachtet, dass das Pro­gramm eines führen­den Anbi­eters für Pflege­soft­ware höch­ste Ansprüche an Daten­schutz und Daten­sicher­heit erfüllt. Das iPad, der tas­tatur­lose Tablet-Com­put­er von Apple, gehört zwei Jahre nach Mark­te­in­führung zum Gerätepark viel­er Unternehmen. Man­ag­er ler­nen auf Sem­i­naren den pro­fes­sionellen und sicheren Umgang mit der ver­meintlichen Spaßtech­nik. Die US-Mark­t­forschungs­ge­sellschaft IDC erwartet durch diese Rech­n­er sog­ar eine „vierte Welle der Pro­duk­tiv­ität“. Die WGFS will davon prof­i­tieren. Drei iPads gibt es, sieben sollen es wer­den. Begonnen hat Ziegler mit Apps, die ihn über Kosten, Leis­tun­gen und Arbeit­szeit­en informieren. „Dem­nächst bekom­men auch Mitar­beit­er iPads, die Gespräche mit neuen Kun­den führen.“ Der Vorteil gegenüber der klas­sis­chen Kun­de­nakquise mit Broschüren und Auf­trags­block: Der Ver­trieb hat dig­i­tal immer alle Unter­la­gen und Bilder dabei, und Inter­essen­ten müssen nicht warten, bis ein Ange­bot per Post kommt: „Wir nen­nen jet­zt sofort die Kosten.“ Den Umgang mit dem Rech­n­er lernte Ziegler im Nu – im Sem­i­nar „Fit auf dem iPad in nur einem Tag“. Das reicht als Ein­führung, find­et Train­er Thorsten Jekel aus Itze­hoe: „Das iPad kön­nen Men­schen nutzen, die vorher keine Berührung mit PCs hat­ten.“ Er ist davon so überzeugt, dass er Work­shop und Hard­ware als Paket anbi­etet. Ein Kurs kostet 1.000 Euro, aber dafür dür­fen die Teil­nehmer den Flach­com­put­er behal­ten, an dem sie geübt haben.

Ein­satzge­bi­et wird bre­it­er.Das inter­es­san­teste Ein­satzge­bi­et sieht Jekel im Ver­trieb. „Tablet-Com­put­er liegen wie ein Blatt Papi­er auf dem Tisch, Note­books wirken wie eine Bar­riere.“ Er ist sich­er, dass viele Pro­gramme zum betrieblichen Ein­satz auf den Markt kom­men wer­den. Dass er derzeit Apple favorisiert und vom Google-Betrieb­ssys­tem Android abrät, liegt in der Pro­duk­t­poli­tik: „Apple hat ein Mod­ell, eine Bild­schir­m­größe, ein Betrieb­ssys­tem.“ Soft­ware, die jet­zt auf dem iPad laufe, sei auch auf Nach­fol­gern ein­set­zbar. Bei Android könne jed­er Hard­ware­hersteller ver­schiedene Vari­anten aufle­gen und vom Markt nehmen. Daher dro­he die Gefahr, aufs falsche Pferd zu set­zen. Wer iPads nutzt, muss übri­gens nicht automa­tisch auf teure iPhones umsteigen, damit alles zusam­men­passt. Die Mobil­tele­fone, mit denen Klaus Zieglers Altenpfleger ihren Chef auf dem Laufend­en hal­ten, stam­men vom Her­steller HTC – und laufen ganz beschei­den mit ein­er Handyver­sion von Windows.


Quelle: TRIALOG, Das Unternehmer­magazin Ihrer Berater und der DATEV, Her­aus­ge­ber: DATEV eG, Nürn­berg, Aus­gabe 02/2012

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